01. Schutz der ökologischen Biosphäre vs. rücksichtslose Destruktion der Biosphäre (z.B. Klimawandel, Urwaldzerstörung, explodierende &
auslaufende Atomkraftwerke, Zerstörung und Zersiedelung von Landschaften, Sinfonien in Beton als Städtebau).
Link: Potsdamer Denkschrift 2005 (H. P. Dürr und andere); z.B. S. 9 f.
interner Link: Gefühllosigkeit der Landschaften. Und die Folgen.
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Meiner Ansicht nach hat der Mensch ein Sensorium, was ihm und seiner Umwelt (also seinem Lebensraum, der Ökologie und der
Bio-Sphäre) gut tut: es ist das (gerade in der ‘Moderne’ bzw. ‘Postmoderne’) viel geschändete Schönheitsempfinden.
Zum Thema ‘Über Schönheit läßt sich (nicht) streiten’
gibt es mittlerweile Untersuchungen zur “Naturpsychologie”:
„Selbst wenn die Ergebnisse der Landschaftspsychologie nur statistischen Charakter haben, stellen sie doch die gern zitierte Weisheit, dass man über Schönheit nicht streiten könne,
infrage. Zumindest in Hinblick auf natürliche oder naturnahe Formen und Formationen gibt es einen gewissen ästhetischen Konsens. Das legt die Vermutung nahe, dass unser landschaftsästhetisches Empfinden nur zum Teil
dem jeweiligen Lebensumfeld entspringt, zu einem anderen Teil aber durch gewisse archaische Anlagen geprägt ist.“
Genaueres findet sich in:
Was ist eine schöne Landschaft? Gesammelte Befunde der Naturpsychologie (S.3) – PDF-Datei in: Natursoziologie.de
Desweiteren habe ich beim “Institut für Stadtbaukunst” noch einen
interessanten PDF-Artikel zum Herunterladen gefunden:
Wolfgang Sonne:
Ästhetische Nachhaltigkeit
in der Stadt
The aspect formerly known as Schönheit
Daraus kurz zwei Zitate:
1.
<Hier muss ich erst einmal mit zwei Mythen aufräumen, die als ostinater [immer
wiederkehrender; M.A.] basso continuo [durchlaufend zugrunde liegender Baß; M.A.] den Diskurs um die Gestaltung unserer Städte übertönen und de facto zur Verhinderung einer schöneren städtischen Umwelt beitragen.
Der erste Mythos ist der von der Subjektivität der Schönheit in unseren modernen Zeiten. Über Schönheit lasse sich nicht streiten, da sie eine Erfahrung des autonomen
Subjekts sei; verbindende Schönheitsideale existierten nicht mehr, da metaphysische Begründungen weggefallen seien.> (S. 191)
2.
<Der zweite Mythos ist jener der Nachrangigkeit ästhetischer Aspekte in der Stadtplanung nach
verkehrstechnischen, sozialen, politischen, ökonomischen und ökologischen Aspekten. Seit über zwei Generationen schon agiert die Mehrheit der Stadtplaner mit der Ideologie, dass sich die Form der Stadt quasi von
selbst aus den anderen Aspekten der Stadt ergebe und keiner eigenen Beachtung bedürfe. In der verschärften Form besagt diese Ideologie des Funktionalismus gar, dass wer sich dennoch mit der Form als eigenständigem
Aspekt der Stadt und damit mit der Schönheit befasse, der Funktionstüchtigkeit der Stadt entgegenarbeite...>(S. 192)
Aus: Wissenschaft & Umwelt
Interdisziplinr 12 | 2009 (Zürich)
Der Aufsatz entstammt ursprünglich aus der Zeitschrift: Transition – Stadt zwischen Permanenz und Veränderung Nr. 9 Publikation des Department Architektur
der ETH Zürich, Juli 2002, S. 48–49
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